Reiten in Südfrankreich, durch eine Landschaft eingebettet in Bergen, durchzogen von Flüssen und Kanälen, Weinbergen, weiten Ebnen und engen Schluchten, ist ein wunderschönes Eldorado für Reiter. Wir reisen von März bis Anfang Mai 2017 durch diesen wundervollen Süden. In den Bergen der Pyrenäen erleben wir nicht nur pure Natur und schöne Reitpfade, noch besser, wir treffen tolle alternative Menschen die glücklich leben. Eine fast menschenleere wunderschöne „gottverlassene Ecke“!Enden tut der zehnwöchige Trip am Meer, bei Sonnenschein und auf sandigen Reitwegen, in die Camargue.
Kühler März in Österreih, also abreisen und wir nehmen Kurs Südfrankreich, wir sehnen uns nach Sonne und mildes Wetter. Acht Wochen nach meinen Oberschenkelbruch, nein nicht vom Pferd gefallen sondern 4 m runter vom Heu – Dachboden, fahren wir über die Alpen nach Italien. Dort, wie immer, obligatorischer Zwischenstopp bei Amos. Umarmen, Begrüßen, alles herzlich. Am nächsten Tag Reitausflug in das breite Flusstal, Beine vertreten, Picknick in der Natur und zurück zum
Gespann. Nach zwei Tagen bei Amos weiter zum „Lasiria“ Reitstall – eine schöne Überraschung. Mitten in der Natur, nette Anlage, ruhig und nur das Wirren der Pferde mischt sich mit den Vogelgesang. Kurzausflug zum Lago Maggiore. Der See mit seiner Bergkulisse hat was. In den warmen Sonnenstrahlen genießen wir Meeresmuscheln und Pizza. Und dann geht es am Folgetag weiter nach France – Frankreich.
Magic Pony Club, magic Marion, magic Alpes Cote de Azur
Die Anreise zum Club ist mehr als magic. Unsere Hängerräder streifen fast die Felswände der Serpentinen. Denn von der Küste, nahe Nizza, geht es auf 1100 m Höhe auf Ministraßen, gebaut für Fiat 500 und etwas größer, in die Höhe. Später noch eine Steigerung. Der Schotterweg einst für Ochsenkarren führt zu Marions, ja man darf das sagen, Einöde „Magic Pony Club“. Der Name Club bedeutet hier, kein Clubhaus, keine Bar, keine Boxen, kein WC oder Duschen. Das zweite Wort „Magic“ kommt der Sache näher: Die Lage ist ein Traum. Mitten im Tal der Voralpen, eingebettet in Wiesen und Wald. Schöne Paddock, klasse Heu, kein Unterstand aber große Bäume und gutes Wasser. Alles da für Outdoor – Pferde, was ja unsere Criollos sind. Dazu gibt es noch eine Steigerung: Marion! Die Besitzerin ist herzlich, relax, spricht Englisch und immer auf der positiven Geraden unterwegs. Die Mischung Marion und Natur, das ist genau das was wir lieben. Die Seele ist angekommen, es ist einfach „Magic“ im „Magic Pony Club“!
Strahl blauer Himmel, umgeben von der Weite der Voralpen, traumhafte Fernsicht und wir im Sattel mit den Pferden unterwegs. Werner, der in Frankreich lebt und hier ständig reitet, zeigt uns die nahe Umgebung. Wir sind unterwegs auf Tierpfaden, Waldwegen und über weite Wiesen. Wanderreiten wie man es sich wünscht fern von der Zivilisation. Ich zum vierten mal nach meinem Knochenbruch im Sattel. Mir bekommt alles recht gut, denn klar ist, nur wer vorwärts geht kommt an. Jedenfalls eine gute Reha. Bewundern tue ich auch immer wieder unsere Criollo Damen. Die hatten ja, wie ich, runde 10 Wochen Pause. Hier im steinigen und teilweise recht bergigen Gelände „düsen“ die durch, als sei es das Normalste.
Die Ecke ist einfach traumhaft. Manuela und ich unternehmen noch allein einen langen Ritt hoch in die Berge auf engen Pfaden. Von den Gipfeln erkennen wir keinen Pfad der zurück geht, außer dem, den wir gekommen sind. Hin und Zurück auf gleichen Wegen hasse ich, finde ich so langweilig, ja fast grausam. Das war auch ein Prinzip unserer Reittouren in Chile immer „Runden“ zu reiten und nicht ächzend langweilig den gleichen Weg noch einmal. Wir checken ein wenig das weite Gelände und entscheiden uns für die „Querfeld – Ein – Route“ die wir,
wenn wir unterwegs sind, oft nehmen. Teilweise geht es steil bergab. Höhepunkt sind dann kurz vor dem Tal die alten Terrassenfelder. Terrasse für Terrasse meistern bergab unser Pferde die Hindernisse. Dort reiten wir an alten, einige davon unbewohnten, kleinen Gehöften vorbei. Was für Kunstwerke, denn die Häuser und Mauern sind aus Naturstein gebaut. Jeder Stein passt auf dem nächsten Stein. Wunderschöne Bögen und Fensterrahmen aus Stein. Wie viel Ethik hatten einst die Menschen! Ein Auge für Schönheit und Gestaltung mit einfachen Mitteln.
Grasse – Stadt der Düfte oder Weltstadt des Parfums
Das ist genau der richtige Ort um den Pferdegeruch in den Kleidern mit Duftstoffen zu übersprühen. Schon im 1600 entstanden hier die ersten Duftstoffe. Im 17. Jahrhundert wurde eifrig destilliert und die Parfümeure spezialisierten sich auf Orangenblühten und Jasmin. Und dann begann der Parfum Boom und hält bis heute an. 10 000 Tonnen Blühten verarbeiten heute die 4000 Menschen von Grasse, die im Parfümgewerbe tätig sind.
Mitten in den engen Gassen findet man kleine Familienbetriebe. Es riecht hier nach Rosen und Lavendel, Zitrone, Rosmarin, Jasmin und betörenden Mischungen. Einige der Gassen sind so eng, das hier auch kein Fiat 500 durchpasst. Eine tolle Atmosphäre. Uralte Häuser, viele über 500 Jahre alt, dazwischen Cafés und kleine Läden. Und genau diese schönen kleinen Läden bewundere ich überall in Frankreich, weil es sie überall gibt. Das hat viel mit der Einkaufskultur und dem guten Essen zu tun, denn diese Kleinläden achten auf erstklassige Qualität. Wertschätzung, und nicht „Geiz ist Geil“, ist für die Franzosen wichtig. Grasse, ein Ministädtchen, hat 12 Bäckereien und über 80 Kleingeschäfte.
Eingeklemmt in uralten Häusern in der Rue Marcel Journet liegt die Parfumerie Artisanale von Lynne de R & Guy Bouchara www.parfums-guy-bouchara.com. Manuela muss ich fast regelrecht rein schieben in den Laden, sie ist immer recht bescheiden, doch so etwas muss man sehen. Madame Lynne Bouchara, die Besitzerin, bedient hier persönlich. Uns werden Papierstreifen gereicht, die mit allen möglichen Duftstoffen bespritzt werden. Wir riechen und genießen und wissen zum Schluss nicht mehr welcher Duft wohin gehört. Aber es ist toll wie uns die Entstehung von Parfum erklärt wird. Das hier im Ort Profis arbeiten, zeigt z.B. der weltweite Ruf von Chanel 5 das hier kreiert wurde.
Reiten in Südfrankreich
Marion verlassen wir nach 6 Tagen. Kurzer Zwischenstopp wieder bei Fabienne, die wir schon mehrmals besucht hatten, nahe Sauve in Südfrankreich. Ein richtig alternativer Hof ohne Schnickschnack. Die Pferde haben einen guten Paddock und wir parken daneben. Einen Tag reiten wir aus in die bergige Natur. Auch hier viele Viehpfade und eine schöne hügelige Landschaft. Nach dieser Stille am nächsten Tag das Extremprogramm: Besuch der Stadt Montpellier. Großartig ist die Altstadt. Da stehen keine kleinen Häuschen dicht gedrängt, sondern fürstlich große Bauten. Dazwischen kleine Plätze mit Bäumen und Cafés. Ein gigantisches Bild geprägt von alter Architektur. Ein schöner und interessanter Ausflug.
Font Seque – fast am Ende der Welt
Fabienne Pferdehof und unser Tagesziel Font Seque trennen nur 160 km. Wir brauchen fünf Stunden. Nein wir hatten keinen Schaden, sondern sind auf den engen Bergstraßen hoch und runter über die Serpentinen geschlichen, oft nur im 1.Gang, weil nach 50 m schon wieder die nächste enge Kurve kam. Die letzten Kilometer auf Schotterpiste mit den weiten Kurven und der breiten Piste waren eine regelrechte Entspannung.
Font Seque, übersetzt „trockene Quelle“, passt auch ein wenig Bezugs der Begrüßung. Alles etwas trocken, wir spüren, hier liegt etwas Stress in der Luft. Hinzu kommt unser Gespann ist zu lang um auf den Campingplatz zu kommen. So parken wir mitten in der Landschaft, am Rande der Schotterpiste, neben der Koppel wo unsere Pferde stehen. Unsere Gastgeber, recht nette Leute, berechnen uns über 30 Euro täglich. Etwas saftig nach unseren Erfahrungen.
Anderseits entwickelt sich die anfängliche Kühle von Charlotte und Stefan zu herzlicher Gastfreundschaft.
Hier ist tatsächliche „Funkstille“! Kein Netz. Kein Auto. Nichts. Dafür Ruhe und Natur pur. Wir parken direkt neben der Koppel, wo unsere Pferde stehen, neben der Schotterpiste.
Zwei Tage bläst es von den Bergen extrem heftig. Der Sturm packt den Camper kräftig und wir werden in den Schlaf geschaukelt.
Reiten im Naturpark Haut Languedoc
Hier reiten wir auf den engen und recht steinigen Viehtrails durch schöne Landschaften. Tiefe Täler und Berge sind typisch für den Naturpark Haut Languedoc. Konzentriert laufen unsere Pferde über Felsen, zwischen Steinen und oft auf Geröll das einen Eiertanz ähnelt.
Diese „Ecke“ ist geprägt von abwechslungsreichen Landschaften und kleinen Dörfern.
Reiten bedeutet hier oft sich auf engen Viehtrails durch zu zwängen. Über steinige Wege und Felsen die nächsten Meter erklimmen. Hoch und runter. Nicht anstrengend, dafür sportlich. Schön sind die weiten Berglandschaften und wir genießen jeden Reitausflug.
Marktleben und Cusine France
Mittwochs ist immer Markt in St. Pons. Lebendiger Lebensmittelmarkt mit vielen Angeboten. Gemüse, Käse, Fisch, Brot und gute Bio – Produkte. Ganz Frankreich pflegt seine Marktkultur. Überall, wo wir waren, gibt es Märkte. Märkte sind „alte Zeugen“ des Einkaufs. Kleine Anbieter, viele Produkte aus dem Familienbetrieb, verkaufen ihre Ware. Menschen dazwischen. Gespräche, Witze, Rufe. Man riecht die „Frische“ von Fisch und Gemüse und das Auge erfreut sich der vielen Farben. Keine Einkaufsanonymität wie im Supermarkt. Von Mensch zu Mensch kaufen oder verkaufen, was für eine schöne Welt.
Ich liebe Märkte – Tummelplatz für Menschen!
Mittags erleben wir dann noch eine französische Krönung im Restaurant „Au Jardin de Marie“! (Adresse siehe unten) Wir genießen ein erstklassiges Menü französischer Küche. Lachpastete und geräucherte Entenbrust zur Vorspeise. Fischfilet und Wachtel mit fein abgeschmeckten Soßen. Leckeren Apfelkuchen mit Eis und Schokolade. Gut Essen muss nicht teuer sein, denn wir bezahlen Euro 16,00 pro Person.
Minerve, Dorf zwischen zwei Schluchten
Traumhaft ist der Reittrip nach Minerve. Es geht auf engen Pfaden, dann durch Wälder an Wiesen vorbei und Berglandschaften zur ehemaligen Karthager Festung. Die ist zerfallen und darauf wurde das kleine Steinhäuserdorf Minerve gebaut. Eingezwängt zwischen zwei Schluchten steht die uralte Idylle. Unsere Pferde genießen das frische Bergwasser im Fluss, wir einen Picknick und die gigantische Ansicht in den Canyon. Wir ziehen weiter. Am letzten Abend lädt Charlotte und Stefan, beide Deutsche, uns zu einem guten Dinner ein.Auerochsen Köstlichkeiten gegrillt, das Fleisch kommt aus der eigenen Bioproduktion der Beiden, mit guten Salat, Auflauf und leckeren Vorspeisen samt selbst gebackenen Brot.
In die tiefste Einsamkeit der Pyrenäen
April hat begonen. Sonnenwarmes Wetter. Unsere nächste Farm liegt in den Mittel Pyrenäen Frankreichs im Dorf Les Baillessats. Kein Mensch kennt das Nest bestehend aus 10 Häusern, am Ende einer engen Serpentinenstraße gelegen wo man mit dem Gespann nicht durchkommt, das ist unser Ziel. Die letzte rund 40 km schleichen wir auf engen Serpentinen durch die Berge, die gerade mal so breit sind das die Reifen darauf passen. Ich schaue mehr in den Rückspiegel, damit unsere Hängerreifen auf der Strasse bleiben, als voraus. Kriechend fahren wir durch eine gigantische Landschaft. Einmalig ist die Ecke, ja hier sind wir „richtig“! Andreas, unser Gastgeber, locker und aufgeschlossen begrüßt uns kumpelhaft und wieder ein Volltreffer. Nette Menschen, pure Natur und wir parken, zum Glück vor dem Dorf neben unseren Pferden auf der riesengroßen Koppel.
.Les Baillessats das Minidorf, alternative Lebensgemeinschaft
Ein(aus)steiger und Idylle in den mittleren Pyrenäen. Eine Mischung aus allem das vor gut 40 Jahren begann. Hier leben fast nur Deutsche, ein paar Franzosen und zwei Holländer. Stück für Stück renoviert wechselten sie die Steinruinen zu netten Häusern. Einsteiger, die nicht ausgestiegen sind, sondern ein und rein in ein einfaches und natürliches Leben. Bunte Gemeinschaft voller Ideen und Philosophien. Wer noch nicht die „Kunst“ beherrscht mit wenig Geld leben zu können, kann hier fern von Konsum von Menschen das bestens sich erzählen und vorleben lassen, die doch irgendwo Zivilisation – Verweigerer sind. Für uns wunderschön hautnahe menschlich, gemütlich und eine zeitlose Welt zu erleben. Wir fühlen uns wohl, pudelwohl. Ein Fleck wo man das Gefühl hat Zufriedenheit ist Trumpf. Kein Stöhnen, kein meckern, kein ächzten, ganz im Gegenteil, Wolfhard aus Berlin (im Bild links mit Freudin Christine), der hier lebt erzählt mit leuchtenden Augen: „Ich bin reich!“ Und ergänzt: „Reichtum ist Unabhängigkeit und ich entscheide wann und wo ich sein will. Alles was ich mache das will ich. Mehr Reichtum gibt es nicht“.
Für die, die gerne einmal in die Welt eintauchen wollen, bietet Wolfhard – natürlich im alternativen Stil, was sonst – Übernachtungsmöglichkeiten. Im Gästehaus Ferienapartment, im bunten Garten kleines Ferienhäuschen das teilweise von Treibholz und historischen Holz gebaut wurde oder „ganz geil“ um im Dorfjargon zu sprechen, das kleine Campingmobil mit dem vor über 25 Jahren alles begann, steht auch zur Verfügung. Preis für zwei Personen ab Euro 30,00 die Nacht. Ist doch Geil! Buchen kann man Christine und Wolfhard´s Häuschen per Email
Geiler vom Luxus wird es in den Unterkünften von Barbara Müntel (Info siehe unten). Schöne im tollen Stil Unterkünfte. Und das Essen in der kleinen Kneipe ist richtig lecker. Unterhalb von Barbara ist Andreas, der „Pyrenäen – Cowboy“ zu Haus (Infos siehe unten. Andreas führt seit über 25 Jahre Reittouren und ist ein sympathischer Mensch, der das Abenteuer liebt. Viele Abenteuer hat auch Hiro , die Freundin von Andreas hinter sich, sie sitzt auch mal gerne auf dem Pferd, doch ihre Passion ist Meditation und da sitzt man auf dem Boden. Besucher können bei ihr Meditation in den verschiedenen Formen lernen.
Trailreiten bedeutet hier teilweise Berge erklimmen oder auf engen Pfaden in die Täler zu kommen. Wunderschöne Täler mit kleinen Felder, uralten Dörfern und Wälder. Wo immer wir im Sattel sitzen uns begleitet der gigantische Anblick der Pyrenäen, ein Bild, das genauso in Montana / USA sein könnte. Ostern 2017. Das Klima ist hier auf knapp 700 m Höhe extrem. Nächte fast um Null, tagsüber bis 25 Grad, mal bewölkt, mal sonnig, windstille und sturmartige Böen. Viele Waldwege bieten viele Alternativen. Großartig sind die Wanderkarten in Frankreich I’institut Geographique National im Maßstab 1 :25 000. Und, wie fast überall auf der Welt, es existieren keine Reitverbote. Das scheint in der Tat eine idiotische deutsch-österreichische Erfindung zu sein. Pferde gehören in Frankreich zu Lebensstil vieler Menschen. Üblich sind hier Pensionspreise für Pferde pro Tag/Nacht zwischen Euro 8,00 bis 10,00. Für unseren Camper haben wir noch nie bezahlt, erstmalig bei Font Seque in Frankreich.
Reiten in den Cevennen und Causses – mittendurch das UNESCO Weltkulturerbe Südfrankreichs
Schon über 3000 Jahre weiden hier Schafe. Später kamen einige Kühe dazu und dann die Pferde. Und seit Ewigkeiten faucht hier der Wind über die Causses, der Hochebene, die umgeben ist von den tiefen Schluchten und Bergen der Cevennen. Kälte und Hitze, Trockenheit und Regen gehören hier zusammen. Klima? Gibt es nicht, alles ändert sich binnen Stunden. Eine fabelhafte Welt mit Kreuzritterburgen, total einsamen Landschaften, ganz kleinen Dörfern und einer uralten Kultur.
Wieder sind wir bei Yasmine und der ganzen Familie, die letztendlich das 7 Häuserdorf Régagnas mit einem Mieter bewohnen. Régagnas sucht man vergeblich auf der Landkarte. Alzon liegt in der Nähe, doch Le Vigan ist bekannter durch seinen wunderschönen Samstagmarkt.
„Willkommen bei Freunden“ ist die Begrüßung. Ja so ist es auch! Mitten in der Natur steht unser Camper und die Pferde grasen auf einen großen Paddock. Und wir sitzen gemeinsam am nächsten Tag zum Abendessen bei Heide, Yasmins Mutter. Heide, die Tierärztin, verschlug es mit kaum einen Cent in der Tasche nach Frankreich und lebte hier mit ihrem Freund, der spätere Ehemann, von der Hand in den Mund. „Alternativ hart“ sagte sie einmal. Durch Zufall entdeckten sie das verfallenen Dorf, arbeiteten, sparten, renovierten und bastelten fast 25 Jahre um aus den noch stehenden Grundmauern bewohnbare Häuser herzurichten. Heute genießen sie das Leben in den alten und renovierten Gemäuern. Fern von Lärm und Zivilisationstress. „Man muss nur an das glauben was man tut, und es dann auch tun“ beschreibt Yasmine die Philosophie der Familie. Und das tun sie in Zufriedenheit. Eine „Insel“ wo das Leben ganz anders ist als sonst, einfach schön das zu erleben, und zu sehen: Es geht!
Causess, die Hochebene, wirkt endlos und am Horizont türmen sich die Wolken. Unterwegs mit Yasmin auf ihren Araber (siehe Foto) durchstreifen wir mit den Pferden die menschenleeren Landschaften. Auf Viehtrails über Wiesen, steinigen Pfaden und durch Hügellandschaften. Uns umgibt eine unglaubliche Einsamkeit, nicht bedrückend, im Gegenteil es kommt Freude auf das es noch solche Landschaften in Europa gibt. Yasmin deutet auf Pferdeweiden wo seit einem Jahr keine Tiere abgegrast haben. Übertrieben geschrieben stehen dort einige Büschel von knapp 10 cm Höhe. Causess, das wird mir bei diesem Anblick klar, bedeutet Härte, Genügsamkeit und einfaches Leben. Aber kein schlechtes Leben. Geprägt davon sind die Menschen. Fern vom Luxus leben sie in kleinen schönen Steinhäusern ein ruhiges und naturverbundenes Leben.
Cevennen Wetter. Der stürmische Wind, Regen und fast winterliche Kälte voraus gesagt für eine Woche „weht“ uns regelrecht aus dieser wilden Landschaft. Wir ändern den Plan, was ja einfach ist, wir müssen nur Pferde einladen, Hänger anhängen und Zündschlüssel herum drehen und ab geht’s für einen sonnigen Zwischenstopp in die Camargue.
Reiten in der Pferdewelt der Camargue
Mildes Wetter, Sonne, alles blüht und jetzt im Mai wirkt auf uns die Camargue wie pure Lebensfreude. Schilflandschaften, teilweise endlos mit kleinen Seen und den schneeweißen Flamingos.
Eingedeicht ist die Camargue zwischen beiden Rhônearmen völlig. Die alte Schwemmlandschaft ist fast überall verschwunden. Auch hier hat die Zivilisation die Natur umgestaltet und das Land wird heute teilweise für Gemüseanbau und dem bekannten schwarzen Reis genutzt. Jedoch sind noch viele große Landstriche in ihrem Ursprung erhalten und bieten 400 Arten reiche Wasservogelwelt.
Wir parken bei Brenda, ein Camargue Pferdehof der recht einfachen Art. Recht einfach, sauber nicht aufpoliert. Ursprünglich trifft hier zu. Brenda bietet Reittouren an und unsere Pferde genießen einen großen Paddock mit schmackhaften Heu.
Sicher genießen unsere Criollos voller Freude die Reitwege. Steinige Pfade wie in den Pyrenäen und Cevennen liegen hinter uns, hier geht es auf Sandwegen durch die wunderschönen Landschaften. Camargue ist die Heimat der Camargue Pferde. Ein Pferdeland und jeder hat hier Pferde, überall sind weiße Pferde. Reitwege, unzählige sandige Wege und Pfade durchziehen die Landschaften. Wirklich tolles Reiten!
Die Landschaft weckt Phantasien.
Sie ist so sanft und ungewöhnlich. Vincent van Gogh war fasziniert und lebte hier ein Jahr. Schriftsteller oder die Gipsy Kings wurden von dieser Welt inspiriert.
Spiegelglatte Landschaften prägen die Camargue. Wolkenbilder und extreme Farben. Rastplatz für Seele und Geist. Einfach eine schöne Welt zu tief durchatmen und zum nachdenken.
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Transitfahrt Österreich durch Italien nach Frankreich
Die Strecke bis zur französischen Grenze war diesmal für uns eine reine Transitfahrt um schnell nach Frankreich zu kommen. Die Etappen sind ca. 400 km.
In Udine, wie immer, waren wir auf der Farm L.A.104
L.A.104
Amos Cozzo
San Daniele del Friuli, Localita Aonedis 104 – Italien
Handy: 0039 3402495126
Email la104@libero.it Web http://www.la104maneggio.it
Neu für uns, sehr schön gelegen nahe Mailland (40 km). Guter Paddock mit Unterstand, gutes Heu, mitten in der Natur – schöne Atmosphäre. Anna spricht Deutsch und Englisch.
Lasiria Stable & Country Club ASD
Via Picchetta 200/202, 28062 Cameri (NO) – Italien
Sekretärin ANNA Telefono: 0039) 347 5666502 und 0039 380 7880849
E-mail: info@lasiria.it Web: www.lasiria.it
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Frankreich
Wanderkarten in Frankreich
I’institut Geographique National im Maßstab 1 :25 000.
Radio hören mit guter Mischung, tolle Songs aus Frankreich und International ohne Werbung auf UKW 88.950
Und, wie fast überall auf der Welt, es existieren keine Reitverbote. Das scheint in der Tat eine idiotische deutsch-österreichische Erfindung zu sein. Pferde gehören in Frankreich zu Lebensstil vieler Menschen. Üblich sind hier Pensionspreise für Pferde pro Tag/Nacht zwischen Euro 8,00 bis 10,00. Für unseren Camper haben wir noch nie bezahlt, ausgenommen bei Font Seque, keine Franzosen sondern Deutsche.
Magic Poney – Le clos d’armée, chemin des claps
Eine einfache Ranch mit großen Paddock, keine Unterstände, Top – Heu, Wasser. Dorthin würde auch nichts anderes passen. Sehr romantisch, mitten in der Natur, Ruhe u. Frieden.
Camping möglich, Gästezimmer in der Nähe.
Chemin du Clos d’Armée, 06460 Caussols, Frankreich
Marion, Besitzerin spricht Englisch Tél 06.98.43.01.62
Werner (Deutscher) reitet dort und ist behilflich bei der Organisation 0033430073748
Email info@magicponey.com Web: http://magicponey.com
Reiterhof Equinox Sauve
Einfacher recht alternativer Hof. Kein Luxus, dafür Herzlichkeit. Gute Paddock, kein Unterstand, erstklassiges Heu, Zimmervermietung und Camping möglich.
Fabienne Telefon : 0033 (0)466 935 518 , Handy; 0033 (0)675 502 213
Route de Villesèque, 30610 Sauve Ferme
Font Seque
Pferdehof, Gästezimmer und Camping fern der Zivilastion. Schön gelegen. Für Pferde Paddock, Bio-Heu und gutes Wasser. Viele Reitweg, einfach gutes Abenteuer.
Charlotte Staemmler und Stefan Hofer – leben hier und sprechen Deutsch u. Englisch
F-34360 Copujol, Pardailhan / Copujol
Tel I : +33 781 35 64 37
Tel II:+33 974 76 04 43
Email: info@wander-reiten.de
www.wanderreiten-frankreich.com und https://www.font-seque.com/deutsch/la-ferme/
Reiten in Südfrankreich
Kleine Ranch, schöne Paddocks, gutes Heu. Traumhaft gelegen. Gästepferde möglich. Wunderschöne Umgebung. Andreas geht mit 2 oder max.4/5 Reiter auf ein- oder mehrtägigen Touren. Hiro gibt Meditationskurse und bietet Übernachtung in ungewöhnliche Unterkünfte:
http://ressourcement-nature.com/de/unterkunft/
Andreas Hölderle
Les Baillessats
11190 Cubieres sur Cinoble
Festnetz: 0033430073748 Mobil: 0033604095475
Web: www.ressourcement-nature.com auch auf Deutsch
Natururlaub in Südfrankreich
Originelle schöne Ferienhäuser – teilweise Zirkuswagen mit toller Ausstattung. Mitten in der Natur und ruhige Lage. Abholservice für Gäste. Nette kleine Kneipe mit sehr guten preiswerten Essen.
Barbara Müntel
Les Baillessats
11190 Cubieres sur Cinoble
Tel.0033 4 68 69 81 29
eMail: info@natururlaub-suedfrankreich.de
Web: http://www.natururlaub-suedfrankreich.de/
Expression Dressage – romantischer Reiterhof nahe der Cevennen
Tagesritte möglich. Romantische ursprüngliche Umgebung. Schöne Ferienapartment gemütlich eingerichtet in dem 7 Häuserdorf. Totale Ruhe und Natur.
Boxen, Weiden und sehr gutes Heu für Gastpferde.
Reitunterricht und Tagesritte.
Yasmine spricht Deutsch, Englisch und natürlich Französisch.
Yasmine Coissieux
30770 Alzon – Régagnas
+33 (0)603874591
Email: expressiondressage@gmail.com
Web: https://www.expressiondressage.fr/
Brenda Centre de tourisme équestrere
Reiten auf Camargue Pferden. Einfache Herberge, schöne Pferde. Hier ist alles „basic“ und nett. Gastpferdeunterbringung. Paddock mit guten Heu.
Brenda spricht Englisch und Französisch
MAS ST GEORGES – 13460 – ASTOUIN
Tél. : 06.16.53.52.18 / +33(0)4.90.97.52.08
Email : gattibrenda@gmail.com
Web: http://www.brendatourismeequestre.com/
Transit von Frankreich über Deutschland nach Österreich
Elsass
Camp Au Clair Ruisseau – Campingplatz ohne Luxus dafür schöne Naturambiente mit alten Bäumen und See. Gästepferde sind top – untergebracht: Große Paddocks, sehr gutes Heu und grüne Wiese zusätzlich.
Ellen Schiller
5, rue du Ried
F-67150 Gerstheim
http://www.clairruisseau.com/de/
Tel.: 0033 (0)3 88 98 30 04
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Saarland
Waldhof Pferdehof – tolle Überraschung im zugebauten Saarland. Mitten in der Natur erstklassige Paddocks mit Unterstand, gutes Heu, grüne Weiden und nette Besitzer. Ausreitgelände ist Wald und Felder, sehr schön.
Monique oder Frank Leist Weber
https://de-de.facebook.com/pages/Hirzweilerwaldhof-Weber/161516857358761
Tel; 06825 941211 – Waldhof, D – 66557 Hirzweiler
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Pfalz
Circle A Ranch – zu Hause bei Freunden, aber Echten!
Hier ist meine Stute Ilusa geboren, groß geworden und die habe ich mit 5 Jahren gekauft – ich Glückspilz!!!!!!!
Eine schöne Ranch mit viel GRÜN und echter artgerechter Tierhaltung. Leider hört Harry und Ulrike mit der Zucht von Crollos auf, hier wurde tolle und echte Criollos geboren.
Ulrike und Harry
Kapellenstraße 23
67728 Münchweiler/Alsenz, RLP
E-Mail: info@circle-r-ranch.de
Internet: www.circle-r-ranch.de
Telefon: 06302 2369
Mobil Harry: 0160 631 5679
Mobil Ulrike: 0171 202 1143
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Bayern
Criollos de baviera – Wieder Besuch bei Freunden und Criollo – Spezialisten. „Benjy“ liebt seine Pferde und von dort stammt Manuelas Stute „Naranja“. Klasse Zuchtbetrieb wo die Pferde im Herdenverband aufwachsen. „Benjy“ ist oft in Südamerika und kennt das Thema „Criollo“ perfekt.
Benjamin Philipp
Zum Mühlfeld 2
94508 Schöllnach
Ortsteil Taiding
Telefon: 0170-8388902
Kontakt: http://debaviera.de/kontakt/
Web: http://debaviera.de/homepage/