Blaues Wasser, weiße Sandstrände, 114 Granit – und Koralleninseln – die Seychellen liegen mitten im Indischen Ozean. Eigentlich gehört die Bilder nicht in die Reiserubrik, aber der Kuriosität wegen, das es auf der Welt ein Land, ja ein ganzen Staat, wo nur 7 Pferde leben, ist es ein Kurzbericht wert. 7 Pferde und die Seychellen, die ich im November 2015 erlebe, sind schon ein interessanter Mix. Dem 7 Pferden stehen über 200 000 Riesenschildkröten gegenüber, Vogelarten die es nur hier gibt und eine wunderbare Dschungel Flora und Fauna, das wenn mal man in die Wälder losläuft, man überall im Botanischen Garten unterwegs ist.
Anders ist es, wenn man sich zu Fuß aufmacht. Auf der Hauptinsel Mahe kann man mit jeden Bus, blaue Klapperdgefährte „Made in India“, für umgerechnet 0,33 Cent überall hinfahren. Zuerst war ich aber mit dem Katamaran unterwegs. Das tolle an so einem Schiff, man fährt mit „seinem zu Hause“ herum und der „Vorgarten“ ändert sich immer, und selbst am Abend hat man am Ankerplatz wieder eine andere Kulisse. Das war mehr als schön, zumal alte Erinnerungen aufkamen, denn den Indischen Ozean kenne ich aus meiner Seglerzeit. Den bin ich zweimal durchpflügt! Einmal allein, also Einhand, vom Roten Meer nach Singapore. Und dann später von Australien zu den Chagos Inseln nach Madagaskar. Wobei es kein schöneres Paradies auf Erden gibt als die Chagos. Dorthin kommt man nur mit dem Segelboot und die Inseln sind nicht bewohnt. Kein Raub durch Zivilisation – naturbelassen wie einmal die Welt war.
Seychellen werden auch oft für Hochzeiten angelaufen, Badesüchtigen und Sonnenbräunern. Das wäre mir nicht nur zu langweilig sondern auch zu teuer. Klar die Strände sind traumhaft, weißer weicher Sand, Kokospalmen – das Urlaubsklischee schlecht hin – aber mehr passiert am Strand auch nicht.
Auf Mahe stehen dort auch die 7 Pferde, mehr gibt es auf den Seychellen nicht. Die Inseln sind denkbar schlecht für Pferdehaltung. Weiden gibt es in den feucht tropischen Dschungel nicht. Das spärliche Dschungelgras ist kaum nahrhaft und wird von den Pferden nur widerwillig gefressen. Die kleine Ranch, wo die Appaloosa – eben die 7 Pferde der Seychellen stehen – wird von Auswanderern aus Südafrika betrieben. Das gesamte Futter importieren sie aus Südafrika. Mitten im Palmenwald haben die Tiere schöne Ausläufe. Offenställe und Schatten. Die Palmenromantik täuscht aber, denn in den Tropen gibt es viel Ungeziefer, und die Aufdringlichsten sind die Zecken. Wöchentlich müssen einmal die Tiere mit Zeckenmittel abgerieben werden. Trotzdem machten die Appaloosa einen guten und vitalen Eindruck.
Der Ausritt war ein Miniausflug an den Strand und paar hundert Meter durch den Dschungel. Es gibt keine Reitwege und auf der Straße geht schon gar nichts. Hier wurden früher die Serpentinen – Wege, die später einfach zu asphaltiert wurden, für Ochsenkarren und Fußgänger gebaut. Heute quetschen sich Außenspiegel gegen Außenspiegel die Autos dort durch. Kein Platz für Menschen geschweige für Pferde. Das Reiten kann man vergessen!
Lieber Wellenreiten oder neben Seepferdchen mit Schnorcheln!
Die Inseln, wenn man mal vom Strand weg ist, sind traumhaft. Gelassen und kontaktfreudig erlebe ich die Insulaner, die aufgeschlossen sich gerne unterhalten. Obwohl viele Touristen hier her kommen gibt es weder ein Betteln noch das Aufdringliche wie z.B. Verkaufen von Waren etc. Das die Durchschnittsmenschen auf den Inseln alle das gleiche haben, fehlt der krasse Sozialunterschied, der wiederum kein Neid und Gier aufkommen lässt. Alle leben gelassen nebeneinander und wirken fröhlich.
Wenn man nicht Reiten will, dann sind die Inseln bestimmt noch ein nettes Paradies. Für mich war wichtig, das mich die weißen Segel durch das Wasser zogen und ich die wunderschönen vielen kleinen Inseln besuchen konnte.
Und das hat geklappt!